da bin ich wieder
Meine Lieben!
Endlich! Endlich! Endlich! Mein Internetanschluss zu Hause funktioniert, die Umlaute dank deutscher Tastatur auch wieder und nach einer nahezu unerträglichen Woche der fast kompletten www-Abstinenz bin ich wieder bei Euch! Zum Glück! So, nun werde ich mal versuchen die Entwicklungen der letzten Woche so zusammenzufassen, dass das hier kein Roman wird und ihr trotzdem alles wichtige wisst:
1) Wohnung
Nachdem nun das Internetproblem geklärt ist, sind alle Probleme ausgeräumt. Letzten Freitag hatte ich eine sehr leidenschaftliche Diskussion mit der Dame von meiner Gasfirma, die mich voller Freude anrief, um mir einen Techniker für Montag anzukündigen. Ich hab ihr dann klar gemacht, dass ich in keinster Weise bereit bin, noch länger auf warmes Wasser und einen funktionierenden Herd zu verzichten und ich erwarte, dass einer der Techniker seinen Hintern noch am Freitag in meine Behausung bewegt. Tja, hat geklappt!! Ansonsten lebe ich mich mehr und mehr ein. Meine Nachbarn habe ich auch schon kennengelernt. Leider fast alles 18jährige Studenten, die dabei sind die Selbstständigkeit und den Alkohol zu entdecken und die wahrscheinlich in 4 Wochen herausgefunden haben werden, dass ich einen sehr uncoole Person bin, da ich es nicht spaßig finde, mich zu betrinken und die Verbindungsbrüder und -schwestern auf der anderen Straßenseite zu beschimpfen. Definitiv eine Quelle interessanter Geschichten, die ich gerne mit Euch teilen werde.
2) Uni
Ja, da gab es etwas Stress, da ich trotz meines TOEFLs nochmal einen Englischtest machen musste, der aus den gleichen Aufgaben bestand. Dann nochmal einen Sprechtest und das gemeinste war, dass sich die Leute benommen habe, als wäre ich die am schlechtesten Englisch sprechende Person, die jemals den Atlantik überquert hat. Nun gut, seit heute 2.30 pm bin ich offiziell als GTA an der Universität von Kansas unter Vertrag, was ganz gut ist, da ja morgen sowohl der Unterricht anfängt, den ich selber unterrichten werde als auch die Klassen, die ich selbst belegt habe. In den letzten zwei Tagen gab es am Department einen Workshop für die neuen GTAs und während ich letzte Woche noch ziemlich viel Angst hatte, ob ich das alles bewältigen kann, bin ich jetzt ausgesprochen motiviert. Wir mussten eine Beispielstunde vorbereiten und unterrichten, was ein sehr gutes Training war. Morgen von 10.00 - 10.50 unterrichte ich dann zum ersten Mal meine 24 Studenten im zweiten Semester Deutsch!!
Ansonsten bleibt zu sagen, dass ich das amerikanische Universitätssystem bis jetzt sehr genieße. Es ist eine sehr neue Erfahrung, dass man innerhalb seines Instituts mit Betreuern und Lehrenden konfrontiert ist, die sich wirklich um einen kümmern, denen es wirklich am Herzen liegt, dass man Erfolg hat. Die Anforderungen sind sehr hoch, das System etwas verschulter, aber man gewinnt den Eindruck, dass solange man selbst bereit ist, sein Bestes zu geben, immer jemand da sein wird, der einem zur Seite steht. Es gibt einen GTA-Koordinator, der einem bei Fragen bezüglich des Unterrichts behilflich ist und jemanden der für alle Graduate-Studenten zuständig ist, einem also bei der Auswahl seiner Kurse, der Schwerpunktsetzung ect. unter die Arme greift. Man ist hier sehr darauf bedacht, einen auf das akademische Leben und den eigenen Platz darin vorzubereiten. Alles in allem fühle ich mich sehr gut aufgehoben, komme sehr gut mit meinen Kollegen und Vorgesetzten klar und bin wirklich froh, hier gelandet zu sein.
3) alles andere
A - Amerika ist manchmal noch so sehr hinter dem Mond. Während ich darauf vorbereitet war, überall mit VISA oder MasterCard bezahlen zu können, lautet das Zauberwort: Scheck! Tatsächlich! Das Zahlungsmittel, das doch wohl in Deutschland vor ca. 5 Jahren durch die Scheckkarten ersetzt wurde, öffnet einem hier Tür und Tor. Cash ist meistens verpönt. So habe ich jetzt also Schecks von meiner amerikanischen Bank und bin fleißig am schreiben.....
B - Gestern gab es eine Vor-Semester-Fete beim GTA-Koordinator Scott Seeger, der nach einem 6jährigen Aufenthalt in Deutschland akzentfrei Deutsch und lustigerweise auch Plattdeutsch spricht. Ich habe einen Nudelsalat gemacht und damit den inoffiziellen ersten Preis gewonnen. Gute deutsche Küche eben!
C - Ich bin jetzt seit etwas mehr als zwei Wochen hier und habe fast ein ganz neues Leben....Eine Tatsache, die mir manchmal etwas Angst macht und mich in manchen Augenblicken etwas überfordert. Das German-Department ist schon allein wegen seiner Größe sehr familiär und man ist sofort eingebunden. Ich habe schon zahlreiche interessante Gespräche geführt, über Religion und Politik und alles in allem ist es schon jetzt eine überaus bereichernde Erfahrung. Wenn ich Euch jetzt noch hier her holen könnte, wäre das wirklich eine fein Sache, aber allen guten Dinge sind ja bekanntlich nie bei einander....
Ich denke viel an Euch. Diverse Fotos, vor allem von meiner Geburtstagsfeier sind in meiner Wohnung verteilt oder an meinen Kühlschrank geheftet. In den nächsten Tagen werde ich auf jeden Fall mal einige Fotos hochladen, damit ihr einen Vorstellung davon bekommt, wie ich hier hause. Auch für die eine oder andere individuelle und persönliche Mail wird dann Zeit sein.
Heute Abend bin ich mit Anna zu ihrem Bruder in Kansas City zum Dinner eingeladen.
Wenn ihr morgen zwischen 17.00 und 18.00 MEZ nichts zu tun habt, könnt ihr mir ja vielleicht die Daumen für meinen ersten Unterricht drücken. Nun, da die Verbindung sozusagen wieder hergestellt ist, werden wir ja hoffentlich wieder öfter von einander hören...
Liebe Grüße!

3 Comments:
Hey Süße,
Sonntag vormittag ist super. Ich habe erst ab 1 Uhr (eastern time) International Student Orientation. Habe also bis 12.30 Uhr Zeit - bei/in/auf/... skype?!
Liebe Grüße,
Manuel
Hej Charly, das scheint sich ja alles ganz positiv zu entwickeln ... freu mich sehr für dich ... ganz besonders beeindruckt bin ich von deinem inoffiziellen ersten Platz bei der Nahrungsmittelzubereitung ... wie ist dein Skype-Name? Hab hier im Büro einen neuen Rechner und mus alles neu einrichten.
Hach, schön, dass du wieder schreibst! Noch schöner ist allerdings phonen, finde ich. Dann ist es so, als müsste man nur in den Baumschulenweg fahren..:)
Drück dich fest!
deine K.
P.S: @Siiri, ja, ich war auch AuPair, ein sehr glückliches sogar. Meine e-mail ist kathrin.pauli@gmx.de, falls du in Kiddi-Erinnerungen schwelgen willst!:)
Viele liebe Grüße!
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