Saturday, November 25, 2006

Definitiv PRO-Thanksgiving

Meine Lieben,

vielen von Euch waren ja schon ganz aus dem Häuschen und erwarteten gespannt Berichte und nun ist er auch endlich da: Der Thanksgiving-Report.
Am 23. November 2006 war es soweit und ich durfte mein erstes amerikanisches "Dankeschöngeben" erleben. Dieser Feiertag ist hier zu Lande tatsächlich ein RIESEN Ding, was heißt, das die Geschäfte schließen und zwar nicht nur früher, sondern richtig (was glaub ich nicht mal an Weihnachten so ist), alle Welt von einem Fleck zum anderen fährt, um die Familie zu besuchen und man sich landläufig ein fröhliches "Happy Thanksgiving" zuruft. Ganz traditionell hat sich dann auch das deutsche Team (bestehend aus Jörg und mir) in ein Auto geworfen (genauer gesagt in Annas) und sich auf die gut einstündige Fahrt zu ihrem ehemaligen Heimatort Independence, Missouri gemacht, wo wir bei Tante Julie und Onkel Chris eingeladen waren. Wie im Vorfeld angekündigt wurden auf der Fahrt fleißig Weihnachtslieder geträllert, was bei 20 Grad Außentemperatur etwas eigentümlich anmutete, aber wir wollten uns den Spaß durch unpassendes Wetter nicht vermiesen lassen.
Nebst uns drei trafen dann zum verabredeten Zeitpunkt noch ein: Annas Eltern Peggy und Chris, ihre Schwester Emily mit Ehemann Chris und den Kindern Nathan (2) und Nathalie (4 Monate), ihre Schwester Caitlyn nebst Ehemann Brandon, Tochter Carolyn (1) und Geschwisterchen, was aber noch bis Ende Dezember in Mamas Bauch verweilt, Annas Bruder Chris (und ja das ist Chris Nummer 4!), Tante Paula und Onkel Jack mit Matt, Jenny und Julie, Großeltern Godding (die Eltern von Annas Mom), die Kinder der Gastgeber Hannah und Sarah Jane waren schon da und so waren wir 24 Personen. Ja, die Namensvielfalt der Herren trug nicht unbedingt zur Übersichtlichkeit des Geschehens bei, wobei diese bei drei Kindern unter 3 Jahren ohnehin ziemlich schnell abhanden gekommen war. Kurz vor dem Essen versammelten sich dann alle im Wohnzimmer, um zu sagen, wofür man dieses Jahr dankbar ist und anschließend gemeinsam zu beten. Danach gab es dann wirklich unglaublich schmackhaftes Essen: natürlich Truthahn mit Kartoffelbrei, Erbsen, Bohnen, Süßkartoffeln, Maisauflauf, Füllung, Cranberrie-Sauce, natürlich alles selbstgemacht und mitgebracht (Jörg und ich hatten uns auf das Beitragen deutscher Alkoholitäten beschränkt). Ich sage nur lecker, lecker, lecker. Natürlich wurde von allem probiert und ich habe nichts gegessen, was nicht geschmeckt hat. Dann gab es ein kurzes Päuschen, dass mit Gesprächen oder dem Spielen von Basketball vor dem Haus gefüllt wurde. Danach ging es weiter mit dem Nachtisch: bestehend aus diversen Sorten Pie, natürlich mit dem traditionellen Pumpkin Pie (zugegebenen nicht ganz so mein Ding, liegt aber wahrscheinlich an meiner verstörenden ersten Kürbis-Begegnung in diesem Land), Schokoladen-Pie (das war meiner!) und diversen anderen Leckerein. Am späten Nachmittag zogen sich die Herren des Hauses dann zum Footballgucken zurück, da Thanksgiving auch ein großer Tag für Football-Spiele ist und in diesem Jahr zum ersten Mal die Heimmannschaft (Kansas Chiefs) mit dabei war. Vorher hatten wir zusammen noch Tabu gespielt, wobei sich zeigte, dass es günstig ist, wenn die zwei Deutschen in einem Team spielen, da sie als einzige das gelegentlich desaströse englische Erklärungsgestammel des anderen entziffern können. Abends gab es dann die Reste vom Mittag, diesmal in Form von Sandwiches. Das ganze ist also vor allem eine riesiges Familienfest mit sehr, sehr viel Essen. Oder wie Anna es sagt: Thanksgiving ist wie Weihnachten, nur ohne Geschenke! Und da kann man nur zustimmen. Um 10 haben wir uns wieder auf den Heimweg begeben und konnten die ersten Weihnachtsdekorationen sehen, die traditionell an oder am Tag nach Thanksgiving angebracht werden. Ganz vollgefuttert, aber glücklich bin ich dann kurz nach 11 in mein Bett geplumpst und war froh, mein erstes Thanksgiving auf diese Weise verlebt haben zu können.

....mittlerweile kann ich sogar wieder etwas essen....am Donnerstag hatte ich stellenweise bezweifelt dazu jemals wieder fähig zu sein.....

...im Übrigen würde ich gerne mal erfahren, warum meine Bettwäsche dreimal kommentiert wird, sich aber niemand zu Äußerungen bezüglich meiner Universitätsuniform bewegen kann oder zumindest zur Tatsache, dass wir K-State besiegt haben.....

3 Comments:

At 8:05 AM, Anonymous Anonymous said...

Die Frage, die sich mir ob der offensichtlich großen Bedeutung dieses Festes aufdrängt ist, welchen Hintergrund Thanksgiving hat. Ist das irgendwas Christliches? Ist das sowas wie ein aufgepustetes Erntedankfest? Und was passiert Weihnachten? Ich finde ja, dass man da eindeutig Prioritäten hinsichtlich des wichtigsten Festes des Jahres setzen muss. Ansonsten ist auch mir die mangelhafte Beteiligung am vorhergehenden Eintrag aufgefallen. Meinerseits kann ich sagen, dass ich die Freude über das Sportergebnis (welche Sportart war das gleich???) nicht ganz teilen kann.Der Zwiebellook war Klasse, wobei mir tendenziell eher aufgefallen ist, dass du offensichtlich ein spezielles Fotogesicht hast, irgendwie guckst du auf allen Fotos gleich. Fand ich lustig, wo ich doch eigentlich weiß, dass du mindestens eine Million Gesichter drauf hast.

Liebe Grüße,
Jens

 
At 11:26 AM, Anonymous Anonymous said...

richtig jens... erntedankfest, sagt wikipedia. wo man dann auch gleich noch ein wenig mehr dazu erfahren kann...
scheint ja ein riesen ding zu sein. ich hatte nur von den dimensionen gehört, aber nie an so ein szenario gedacht ;-)
hinsichtlich des sportergebnisses muss ich jens beipflichten. football kann man sich warscheinlich nur in den staaten ansehen und es dann gut finden. aber auch wie du schon richtig sagtest, regine, es gibt nichts nahezu sportlich vergleichbares in deutschland, was den event-faktor angeht. von daher muss sich unsere begeisterung in grenzen halten... lediglich die von dir beschriebenen papierschnipseleien kenne ich noch aus meiner früheren "öfter-mal-zu-alba-geh-zeit". allerdings haben wir immer schon zu hause geschnipselt und sind dann mit plastetüten voll zu spiel gegangen. angesichtis der steigenden terror-gefahr in deutschland, wären plastetüten voller papierschnipsel ein garant für ein langes an der security verweilen... ;-)
my two cents

liebste grüße
r

 
At 1:08 PM, Anonymous Anonymous said...

Na ja, Thanksgiving ist neben Weihnachten der höchste Feiertag in den USA, mit dem Feiertag Thanksgiving wird auch sozusagen die Vorweihnachtszeit eingeleitet. Mit Erntedankfest nicht so wirklich vergleichbar. Soweit ich mich erinnere, wird Weihnachten ähnlich gefeiert: auch Truthahn und viele andere (und vor allem viel zu viele) leckere Sachen zu essen, die man im Kreise der Familie verspeist.

 

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