Wednesday, November 29, 2006

und nun ist es doch passiert

Werte Lesergemeinde,

voller Freude sei hiermit verkündet: IN KANSAS HAT ES GESCHNEIT!
Nachdem wir gestern Nachmittag noch bei frühlingshaften 18 Grad über den Campus schlendern konnten, gab es heute den ganzen Tag lang einen ziemlich heftigen Temperatursturz und mittlerweile sind wir bei -2 Grad angekommen. Das führte dazu, dass das, was die letzten beiden Tage als Regen auf Kansas niederprasselte, nun in schneeiger Form vom Himmel kommt und auch liegen bleibt. Erwartungsgemäß muss der Amerikaner an sich gleich mal schnell in Panik verfallen, was heißt: es gab eine Mail vom Dekan wie das Verfahren für das Ausfallen von Klassen zu handhaben ist, es gab eine Wetterwarnung, dass man nur reisen sollte, wenn man unbedingt muss und die Warnung, dass man sich auf Stromausfälle einstellen solle. Und wir sprechen hier nicht von Schneemassen, sondern von ein bisschen Graupelschnee, der alles trotzdem ganz nett weiß macht, aber doch eher mehr Eis als Schnee ist. Meine Kollegen waren auch alle ganz besorgt, wie sie jetzt nach Hause kommen und auf meinen Hinweis, dass die Sand/Salz-Streu Methode sich in Deutschland erfolgreich durchgesetzt hätte, habe ich nur ein unverständliches Grummeln als Antwort erhalten. Nun gut, ich werde euch auf dem Laufenden halten......let it snow, let it snow...
( http://www.youtube.com/watch?v=FXrQLjafH_U )

Sunday, November 26, 2006

da die Frage zu Thanksgiving ja prima über Wikipedia zu beantworten ist, erlaube ich mir hier lediglich den Hinweis, dass ich hoffe, dass da auch steht, dass es das Fest ist, was die Pilgrims zusammen mit den Native Americans (sprich Indianern) begangen haben...das ist nämlich der Hintergrund der Sachen, Erntedankfest ist lediglich die deutsche Veranstaltung, die so ähnlich, aber eigentlich doch ganz anders ist, oder habt ihr mal irgend einen Deutschen wegen des Erntedankfestes ausflippen oder gar Geschäfte schließen sehen?....

zu meinem angeblichen Fotogesicht, sehr geehrter Herr Neubert, sei bemerkt, dass jemand, der um meine Fotoscheu weiß, solcherlei Kommentare doch sorgsam überdenken sollte, könnten sie doch dazu führen, dass mein guter Freund, der Selbstauslöser, und ich alsbald wieder getrennte Wege gehen.....ich guck halt so wie ich normalerweise aussehe und meine sonst unbeschreitbare mimische Vielfalt entfaltet sich wohl besser auf bewegten Bildern oder im direkten Kontakt...

meine Paper sind fast fertig geschrieben, ich habe heute zum ersten Mal Kaffee aus einem "Tee"beutel getrunken (sehr lecker) und wir haben Ende November 20 Grad...liebste Grüße in alle Richtungen

Saturday, November 25, 2006

Definitiv PRO-Thanksgiving

Meine Lieben,

vielen von Euch waren ja schon ganz aus dem Häuschen und erwarteten gespannt Berichte und nun ist er auch endlich da: Der Thanksgiving-Report.
Am 23. November 2006 war es soweit und ich durfte mein erstes amerikanisches "Dankeschöngeben" erleben. Dieser Feiertag ist hier zu Lande tatsächlich ein RIESEN Ding, was heißt, das die Geschäfte schließen und zwar nicht nur früher, sondern richtig (was glaub ich nicht mal an Weihnachten so ist), alle Welt von einem Fleck zum anderen fährt, um die Familie zu besuchen und man sich landläufig ein fröhliches "Happy Thanksgiving" zuruft. Ganz traditionell hat sich dann auch das deutsche Team (bestehend aus Jörg und mir) in ein Auto geworfen (genauer gesagt in Annas) und sich auf die gut einstündige Fahrt zu ihrem ehemaligen Heimatort Independence, Missouri gemacht, wo wir bei Tante Julie und Onkel Chris eingeladen waren. Wie im Vorfeld angekündigt wurden auf der Fahrt fleißig Weihnachtslieder geträllert, was bei 20 Grad Außentemperatur etwas eigentümlich anmutete, aber wir wollten uns den Spaß durch unpassendes Wetter nicht vermiesen lassen.
Nebst uns drei trafen dann zum verabredeten Zeitpunkt noch ein: Annas Eltern Peggy und Chris, ihre Schwester Emily mit Ehemann Chris und den Kindern Nathan (2) und Nathalie (4 Monate), ihre Schwester Caitlyn nebst Ehemann Brandon, Tochter Carolyn (1) und Geschwisterchen, was aber noch bis Ende Dezember in Mamas Bauch verweilt, Annas Bruder Chris (und ja das ist Chris Nummer 4!), Tante Paula und Onkel Jack mit Matt, Jenny und Julie, Großeltern Godding (die Eltern von Annas Mom), die Kinder der Gastgeber Hannah und Sarah Jane waren schon da und so waren wir 24 Personen. Ja, die Namensvielfalt der Herren trug nicht unbedingt zur Übersichtlichkeit des Geschehens bei, wobei diese bei drei Kindern unter 3 Jahren ohnehin ziemlich schnell abhanden gekommen war. Kurz vor dem Essen versammelten sich dann alle im Wohnzimmer, um zu sagen, wofür man dieses Jahr dankbar ist und anschließend gemeinsam zu beten. Danach gab es dann wirklich unglaublich schmackhaftes Essen: natürlich Truthahn mit Kartoffelbrei, Erbsen, Bohnen, Süßkartoffeln, Maisauflauf, Füllung, Cranberrie-Sauce, natürlich alles selbstgemacht und mitgebracht (Jörg und ich hatten uns auf das Beitragen deutscher Alkoholitäten beschränkt). Ich sage nur lecker, lecker, lecker. Natürlich wurde von allem probiert und ich habe nichts gegessen, was nicht geschmeckt hat. Dann gab es ein kurzes Päuschen, dass mit Gesprächen oder dem Spielen von Basketball vor dem Haus gefüllt wurde. Danach ging es weiter mit dem Nachtisch: bestehend aus diversen Sorten Pie, natürlich mit dem traditionellen Pumpkin Pie (zugegebenen nicht ganz so mein Ding, liegt aber wahrscheinlich an meiner verstörenden ersten Kürbis-Begegnung in diesem Land), Schokoladen-Pie (das war meiner!) und diversen anderen Leckerein. Am späten Nachmittag zogen sich die Herren des Hauses dann zum Footballgucken zurück, da Thanksgiving auch ein großer Tag für Football-Spiele ist und in diesem Jahr zum ersten Mal die Heimmannschaft (Kansas Chiefs) mit dabei war. Vorher hatten wir zusammen noch Tabu gespielt, wobei sich zeigte, dass es günstig ist, wenn die zwei Deutschen in einem Team spielen, da sie als einzige das gelegentlich desaströse englische Erklärungsgestammel des anderen entziffern können. Abends gab es dann die Reste vom Mittag, diesmal in Form von Sandwiches. Das ganze ist also vor allem eine riesiges Familienfest mit sehr, sehr viel Essen. Oder wie Anna es sagt: Thanksgiving ist wie Weihnachten, nur ohne Geschenke! Und da kann man nur zustimmen. Um 10 haben wir uns wieder auf den Heimweg begeben und konnten die ersten Weihnachtsdekorationen sehen, die traditionell an oder am Tag nach Thanksgiving angebracht werden. Ganz vollgefuttert, aber glücklich bin ich dann kurz nach 11 in mein Bett geplumpst und war froh, mein erstes Thanksgiving auf diese Weise verlebt haben zu können.

....mittlerweile kann ich sogar wieder etwas essen....am Donnerstag hatte ich stellenweise bezweifelt dazu jemals wieder fähig zu sein.....

...im Übrigen würde ich gerne mal erfahren, warum meine Bettwäsche dreimal kommentiert wird, sich aber niemand zu Äußerungen bezüglich meiner Universitätsuniform bewegen kann oder zumindest zur Tatsache, dass wir K-State besiegt haben.....

Saturday, November 18, 2006

es geht doch

Das Daumendrücken hat geholfen, wir haben K-State mit 39 zu 23 vom Platz gefegt und neben mir waren darüber auch noch die übrigen 51.820 Personen im Stadion sehr erfreut. Das Spiel hielt mal wieder alles bereit wofür amerikanische Sportveranstaltungen bekannt sind: 1. viel Musik - aus Lautsprechern oder von der Marchingband, 2. viel Kollektivgeist - ausgedrückt in dem inbrünstigen Vortragen der KU-Hymne nach einer Melodie aus Dirty Dancing (die genauen Zusammenhänge diesbezüglich werden erforscht) und in dem Singen des Rock-Chalk-Jayhawk-Songs (der Sporthymne), 3. eine fette Portion Patriotismus - dargestellt in dem gemeinsamen Singen der Nationalhymne und in dem Einsatz von zwei Düsenjets der AirForce geflogen von zwei ehemaligen KU-Studenten (ja, ganz im Ernst), 4. gemeine Sprüche für das gegnerische Team auf unterhaltsame Art und Weise gedichtet und auf T-Shirts gedruckt und 5. allerlei Anfeuerungsrufe und -gesten (schwerlich zu beschreiben)....
Am Ende des erfolgreichen Spiels wurde dann tatsächlich das Spielfeld gestürmt und die Torpfosten eingerissen:Also, von Anfang bis Ende erfolgreich! Das universitätspatriotistische Ankleiden der Verfasserin wurde natürlich auch dokumentiert, wobei ich mir erlaubt habe, den Skiunterwäscheteil zu überspringen....

Falls es unerwarteterweise zu kleinen Lücken in der Textsicherheit kommen sollte, kann man hier noch einmal nachschlagen, obwohl dass einen Moment dauern könnte, denn es handelt sich hierbei um Schicht 1.
Da man ja mal schnell vergessen kann, für welches der beiden Teams man denn applaudiert soll/will, empfiehlt sich ein Kleidungsstück, das man schnell mal zu Rate ziehen kann....(Schicht 2)



Der durchschnittliche Amerikaner scheint mit temporärer Amnesie gestraft zu sein und bei 50 Bundesstaaten kann man ja auch schnell vergessen, zu welchem man jetzt genau dazugehört, zumal bei dem gesteigerten Alkoholkonsum Halbwüchsiger. Und so gibt es für alle Staaten diese Pullover mit passender Aufschrift, in diesem Fall noch mit der Ergänzung des Team-Namens der Uni - Jayhawks. (Bewährt sich offensichtlich wenn man am nächsten Morgen an der mexikanischen Grenze aufwacht und seinen Weg nach Hause sucht.)

Also, der Rest des Wochenendes steht für mich im Zeichen meiner beiden Hausarbeiten, 9 englische Seiten sind bereits vollbracht, es liegen also nur noch 11 weitere vor mir....[ich habe im Übrigen keine Ahnung warum dieser Text jetzt unterstrichen ist]
Bis ganz bald, liebste Grüße nach Deutschland und den Rest der Welt!

we proudly present....

....die tollste Bettwäsche des Jahres im angesagten saisonalen Dekor, kuschelig weich für die schönsten Vorweihnachtsträumerein.....

...sie hatte wirklich ihren eigenen Eintrag verdient!

der countdown läuft

Meine Lieben,

noch 2 Stunden und 15 Minuten bis zum Anpfiff, Antritt, Kick-off (was weiß ich denn wie das heißt), na also zum Start des alles entscheidenden letzten Heimspiel der universitätszugehörigenden Football-Mannschaft gegen den landesinternen Erzrivalen K-State! In den Bars um meine Wohnung werden schon fleißig alle Vorbereitungen für das Spiel getroffen, die die Integration alkoholhaltiger Getränke beinhalten (das bereits beschriebene Tailgatin). Mein Nachhilfestudent hat mir bereits angekündigt, dass ich, falls wir gewinnen (was wir natürlich tun werden), kurz vor Ende des Spiels meine Sache zusammenraffen muss, weil nach Spielende dann alle auf das Spielfeld stürmen, um den Torpfosten einzureißen und im nahe liegenden See zu versenken. (Ick globe nich!) Wie auch immer, das Stadion ist ausverkauft, Audra und ich haben uns perfekt eingekleidet und so kann ich mich, den herbstlich-erfrischender 6 Grad Celsius Rechnung tragend, dann zwiebelähnlich in diverse KU-bestickte Hüllen hüllen (und ja Mutti, ich zieh die Skiunterwäsche an, damit ich mir nichts weghole).

Geschneit hat es hier übrigens noch nicht (Sauerei), der hübsch-blinkende Schneemann meiner Nachbarn ist in sich zusammengefallen (Beschiss), aber meine Weihnachtsbettwäsche ist immer noch toll. Außerdem wurde mir diese Woche der typisch-amerikanische Stocking (Riesen-Socken für Geschenke) überreicht, denn man traditionell an seinen Kamin hängt und der bei, wegen Ermangelung eben diesen, an dem herabhängendem Henkel eines Blumentopfs befestigt. Nachdem ich schon die Pflanzen gekillt habe, ist das gute Stück nun wenigsten für etwas gut.

Ich bedanke mich hiermit herzlichst für die zahlreiche Beteiligung an der Zahnpastadiskussion und die erhellenden Einblicke in die Kauf-und-Gebrauchs-Gewohnheiten aller Diskussionsteilnehmer. Des Weiteren möchte ich alle, denen es möglich ist, dazu auffordern von 21.30 - 23.00 Uhr deutscher Zeit feste die Daumen für die Jayhawks zu drücken, damit wir K-State vom Platz fegen - jawohl!!

In diesem Sinne folgt demnächst die Berichterstattung!

Monday, November 13, 2006

Ich möchte die Zahnpasta-Umfrage erweitern und mal durch die Leser dieser Seite die durchschnittliche Anzahl von Zahnpasta-Tuben in einem deutschen Haushalt ermitteln lassen. Vielleicht könnte mir Familie Guttmann/Neubert dann mal erklären, warum sie 5 verschiedene Zahnpasten besitzen?? Ist das ein Pre-Post-keine Ahnung was-Schwangerschaftsding oder hat eine von Euch beide krasse Kariesphobie?
Ich bin über diesen Umstand natürlich im Sinne meiner Befragung sehr erfreut, hat sie doch ziemlich gut bewiesen, dass ich hier mal wieder auf eine der unbegrenzten Unmöglichkeiten dieses Landes gestoßen bin....

Ich habe gestern mega-tolle Winter-Weihnachtsbettwäsche erworben (Foto am Wochenende), meine Nachbarn haben einen großen leuchtenden Schneemann auf ihr Dach geschleppt, mein erstes Weihnachtslied (Rudolph the Red-nosed Reindeer) habe ich bereits am 1. November gehört und zur Begeisterung des Fahres (die ihrer charakterbedingt nur verhalten äußern konnte) lautstark im Auto mitgesungen, die Geschäfte haben die Weihnachtssachen schon ausgepackt und für jemanden der Weihnachten mag, ist dieses Land einfach das Paradies (und für alle anderen gibt es den Grinch)! Lediglich die Tatsache, dass ich definitiv unterbezahlt bin, hält mich davon ab, den ganzen Schnick-Schnack zu erwerben, was ja denn doch was Positives hat. Der erste Schnee ist für Mittwoch angekündigt und ich bin meinen Kollegen mit meiner Vorfreude schon heute auf den Wecker gefallen....jingle bells, jingle bells rock
( http://www.youtube.com/watch?v=v5rbDe9Pvhk)....kopieren und einfügen und hinein ins Weihnachtsgefühl

Sunday, November 12, 2006

...und dann mit kreisenden bewegungen langsam im mundinnenraum verteilen

Einen schönen Sonntag wünsche ich von meinem Küchentisch in Lawrence, wo nach hochsommerlichen 25 Grad am Mittwoch und Donnerstag mit aktuellen 10 Grad eine der Jahreszeit angepasste Temperatur zurückgekehrt ist. Ganz klar komme ich mit diesen Temperatursprüngen nicht, aber das interessiert ja das Wetter nicht und so muss ich mich auch für die nächste Woche entweder auf den ersten Schnee oder aber eine erneute Rückkehr des Sommers einstellen.
Die vergangene Woche war trotz der Wahlen ein absolute Durchschnittswoche, zumal man an der Uni nicht wirklich etwas von der Bedeutung dieser Wahlen mitbekommen hat. Das mag allerdings daran liegen, dass Religion und Politik hier zwei absolute Tabuthemen sind, über die man wirklich nur im allerengsten Bekannten-/Familienkreis spricht oder aber im Institut für Politikwissenschaften. Kansas ist zum ersten Mal seit Ewigkeiten nicht Republikanisch, sondern von den Demokraten erobert worden, was vor allem in Lawrence für große Freude gesorgt hat, da es hier schon so was wie die "linkste" Ecke von Kansas ist. Die Wahlwerbung besteht hier im übrigen nicht aus dem Aufhängen von Wahlplakaten, sondern wird einerseits durch kleine Aufsteller, auf denen lediglich der Name des Kandidaten steht, in den Vorgärten der Häuser erledigt oder dadurch, dass man Menschen mit ebensolchen Schildern an Verkehrsknotenpunkten positioniert, wo sie die dann in die Höhe halten und sich entweder bejubelnd anhupen oder böse beschimpfen lassen müssen. Ich würde vermuten, dass selbst der Hippie, der jeden Samstag mit einem "honk for hemp" (hupen für Hanf) Schild auf der Hauptstraße steht, mehr positives Feedback bekommt.
Des Weiteren gibt es aus der Uni zu berichten, dass sich meine Studenten weitestgehend mit Adjektivendungen angefreundet haben und auch den Genitivprepositionen (innerhalb, außerhalb, während, wegen, anstatt, in der Nähe) recht positiv gegenüberstehen, weshalb sie hoffentlich morgen beim Test auch alle gut vorbereitet ihr bestes geben können. Die wichtigste Klassendebatte dieser Woche verhandelte die Nichtexistenz eines Mittelnamens meiner Person, was für meine Süßen recht schwer zu akzeptieren war, hat doch hier jeder (und wirklich jeder) mindestens zwei Namen. Sie meinten dann auch, ich sollte mir unbedingt einen Zweitnamen zulegen und auf meine Frage nach einem Vorschlag ihrerseits, bekam ich dann die Antwort "Helga", was ich leider ablehnen musste....(weil inakzeptabel).
Zu den bemerkenswerten kulturtechnischen Erkenntnissen dieser Woche gehört das Entdecken der Bedienungsanleitung für das Zähneputzen auf meiner Zahnpastatube (was nun endlich mal den Titel dieses Eintrags auflöst). Auf der Tube wird tatsächlich beschrieben, wie man sich die Zähne putzt und ich möchte mal jemand in Deutschland bitten, zu überprüfen, ob das bei uns auch drauf steht, denn dann könnte ich aufhören, darüber so verwundert zu sein. Zudem ist auf der Zahnpastatube vermerkt, dass dieses Produkt natürlich ohne Zucker hergestellt ist (was doch wohl bei Zahnpaste (hallo!!!) selbstverständlich ist) Wo bin ich denn hier? Doch noch mehr zum Nachdenken angeregt, hat mich eine Werbekampagne, die dafür wirbt, dass man sich als Familie doch zusammen an einen Tisch setzen soll zum Essen und die Zeit nutzen, um über den Tag zu sprechen und einfach etwas gemeinsam zu machen jeden Tag. Großartige Idee, wie ich finde, aber auf der anderen Seite doch sehr traurig, dass man für eine Sache, die eigentlich selbstverständlich sein sollte, Fernsehwerbung machen muss....aber das ist eben auch Amerika.

Neben all meinen Sozialstudien bin ich ansonsten fleißig mit dem Schreiben meiner beiden Hausarbeiten beschäftigt, wobei mir vor allem das Schreiben auf englisch ziemlich schwer von der Hand geht und mein Gehirn echt an seine Grenzen bringt. Nachdem ich gestern nach 1 1/2 Stunden endliche eine Seite fertig geschrieben hatte, musste ich erstmal Mittagsschlaf machen, wobei dann aus der geplanten Stunde gleich mal zwei geworden sind. Die Arbeit auf Deutsch wird mir dann hoffentlich leichter von der Hand gehen und am 29.11. ist dann der Mammutteil dieses Semesters erledigt. Dann heißt es "nur" noch zwei Arbeiten von Mitstudenten lesen und besprechen, die eigene Arbeit im Vortrag präsentieren, die dreistündige Abschlussklausur für meine Studenten entwerfen.......es bleibt also auf jeden Fall immer was zu tun!

An deutschen Universitäten und Arbeitsstätten sieht das bestimmt ähnlich aus! Also bleibt fleißig und passt gut auf Euch auf!

Saturday, November 04, 2006

grapple, basketball und deutsche grammatik

Liebe Leute,

neben vieler, vieler Arbeit war diese Wochen noch mit diversen Höhepunkten positiver und negativer Art ausgestattet. Zuerst aber mal das Erlebnis, das ich bis jetzt noch nicht in eine der beiden Kategorien einordnen kann: Am Mittwoch hat mir meine Kollegin ein Stück "grapple" zum probieren gegeben. Dabei handelt es sich um einen Apfel (apple), der wie eine Weintraube (grape) schmeckt. Sehr irritierend und befremdlich und absolut genetisch verändert. Ich weiß bis jetzt nicht, was ich davon halten soll, zumal meine Frage: Wozu braucht man denn sowas? nach wie vor unbeantwortet ist. Einziger Vorteil der Sache: auf diesen "Apfel" habe ich nicht allergisch reagiert....

Nun zum positiven Höhepunkt: Am Donnerstag gab es das erste KU-Basketballspiel der Saison und dank eines 65jährigen Studenten, einer meiner Kollegen hatte ich für diese Veranstaltung ein Ticket!! Es ist überaus schwierig an Karten für diese Spiele zu kommen, aber ich denke, ich werde das noch das eine oder andere Mal versuchen, denn es war einfach großartig. Zum ersten Mal ein amerikanischer Sport, den mir keiner erklären muss und wo ich mich ganz auf das Spiel konzentrieren kann. Basketball hat an der KU eine große Traditionen und ist hier außergewöhnlicherweise viel wichtiger als Football (was auch an unserem ziemlich schlechten Footballteam liegen kann). Legenden behaupten sogar, Basketball sei an dieser Universität aus der Wiege gehoben worden. Die Spieler sind richtig gut, das Spiel an sich wesentlich schneller als in Deutschland und auch das Niveau sehr viel höher. Die Stimmung in der Halle war großartig und zum ersten Mal habe ich mich mitreißen lassen und den Uni-Schlachtruf mitgerufen. Es war ein sehr beeindruckendes Erlebnis und ihr müsst ganz fest die Daumen drücken, dass es mir gelingt, noch für ein paar andere Spiele Karten zu ergattern.

Negativer Höhepunkt (was ja dann wohl eher ein Tiefpunkt ist): Am Donnerstag musste ich meinen Studenten Adjektivendungen beibringen und ich bin gnadenlos daran gescheitert. Ich kann mich nicht mal daran erinnern, das selbst in der Schule gelernt zu haben und etwas zu erklären, was man zwar weiß, aber nicht wirklich versteht, klappt bekannterweise ja mal gar nicht. Und trotz vorbereiteter Arbeitsblätter und Tabellen und pipapo, war das Resultat der Donnerstagsstunde große Verwirrung. Danach habe ich mich dann mit drei Amis aus dem Department hingesetzt und mir eine Stunde lang erklären lassen, wie Adjektivendungen funktionieren und mit welchen Eselsbrücken man sie unterrichten und lernen kann. Sich von Fremdsprachlern die eigene Sprache erklären lassen zu müssen, birgt auf jeden Fall Frustrationspotential und außerdem war ich ganz schön unzufrieden mit mir selbst, dass ich meinen Studenten das nicht besser beibringen konnte. Die Freitagsstunde ging dann wieder etwas besser und ich bin nur ein einer Sache gescheitert, die nicht in unser Schema passte und die ich einfach nicht erklären konnte. Falls ich diese Sache das nächstes Semester wieder unterrichten muss, werde ich mir für die Stunden, glaube ich, einfach eine amerikanische Vertretung besorgen...

So, die nächsten Stunden heißt es fleißig für die Hausarbeiten lesen, morgen dann anfangen für die nächste Woche zu lesen und zu schreiben, vielleicht auch schon an der Hausarbeit schreiben und dann den Unterricht für die nächsten Tage vorbereiten und dann ist das Wochenende auch schon wieder rum...Vielleicht höre ich ja von einigen von Euch! Liebe Grüße und bis bald!

basketball-fotosession

Ms. Kroh in standesgemäßem Kansas-Studenten-Fan-Outfit
sieht für einen Deutschen etwas befremdlich aus, dient aber lediglich der Ablenkung bei Freiwürfen der gegnerischen oder der Ermunterung bei Freiwürfen der eigenen Mannschaft
unser Maskottchen, das in der Halbzeitpause T-Shirts ins Publikum schießts (kein Kommentar)
vor dem Einlaufen der Spieler halten die Studenten Zeitungen hoch, die sie dann zu Konfetti zerreißen
Einlauf der Giganten und Konfettitime
in Action - in einer großartigen Halle
emanzipiertes Amerika mit weiblichen und männlichen Cheerleadern...sehr unterhaltsam